Vortragsreihe Blow-up

Blow-up SoSe 2014

Die vormals sogenannte »Kunst im öffentlichen Raum« ist heute in der Diskussion als Räume, Sprache und Objekte entgrenzende künstlerische Intervention und Performance. Sie eröffnet neue Wirkungs- und Realisierungsmöglichkeiten für den öffentlichen Raum und umfasst Eingriffe und Gestaltungen von Orten, Plätzen und Räumen, theatrale Inszenierungen, Sprachräume, Choreographien mit Stadt und Landbewohnern, soziale und ökologische Projekte sowie sensuelle Anthropologie.

Blow-up stellt Ideen von Künstlerinnen und Künstlern vor, die in erweiterten Bereichen der Kunst im öffentlichen Raum arbeiten: der Performance, des Theaters, der Feldforschung, der außerparlamentarischen Stadtplanung, der Licht- und Klanginstallation und der Gemeinschaft und Gemeinde einbeziehenden Kunst. Mit dieser Reihe wollen beide Veranstalterinnen, die Muthesius Kunsthochschule und die Stadtgalerie Kiel, eine Diskussion in Gang setzen, die an die aktuellen Erfahrungen vor allem in Europa anknüpft und neue Wege anzeigt, die alle angehen, die an einer Aktualisierung der Bedeutung des öffentlichen Raums interessiert sind. Diese Vortragsreihe läuft seit 2010.

BLOW-UP SoSe 2014: Die Künste und der öffentliche Raum im Fokus

 

08. Mai 2014 – 19 Uhr / Martin Schönfeld: »Die Kunst der Auswahl«

19. Juni 2014 – 19 Uhr / Stefan Wischnewski: »½ öffentlicher Raum«

03. Juli 2014- 19 Uhr / Via Lewandowsky

Moderation: Prof. Arnold Dreyblatt, Muthesius Kunsthochschule / Wolfgang Zeigerer, Stadtgalerie Kiel. Ort: Kulturforum der Stadtgalerie Kiel, Andreas-Gayk-Straße 31
 
 

Martin Schönfeld / Büro für Kunst im öffentlichen Raum, Berlin

»Die Kunst der Auswahl – Kunst im öffentlichen Raum als ein Auftrag demokratischer Wettbewerbskultur«

Der öffentliche Raum, seine Gestaltung und der Umgang mit dem öffentlichen Raum ist eine Schnittstelle gelebter Demokratie. In diesem gesellschaftlichen Zusammenhang steht die Kunst im öffentlichen Raum. Ihre Entwicklung muss deshalb sowohl den räumlichen und sozialen Kontext berücksichtigen als auch eine notwendige künstlerische Autonomie gewährleisten. Einen solchen Spagat vollbringt die demokratische Wettbewerbskultur als eine notwendige formale Grundlage für Kunst im öffentlichen Raum und Kunst am Bau. Der Vortrag erläutert die Strukturen und Elemente einer demokratischen Wettbewerbskultur für Kunst im öffentlichen Raum am Beispiel von Wettbewerben für Kunst am Bau und Kunst im öffentlichen Raum in Berlin.

Martin Schönfeld ist Kunsthistoriker und arbeitet seit 2000 im Büro für Kunst im öffentlichen Raum Berlin (Kulturwerk des bbk berlin). Das Büro für Kunst im öffentlichen Raum setzt sich für Durchführung von transparenten Wettbewerbsverfahren für Kunst am Bau und Kunst im öffentlichen Raum ein.

 

Stefan Wischnewski / Freier Künstler, München

»½ öffentlicher Raum«

Die Schnittstelle von Innen und Außen oder öffentlich und Privat ist in einigen künstlerischen Projekten des in München lebenden Künstlers Stefan Wischnewski Thema. Anhand von Arbeitsbeispielen geht er der Frage nach: Was ist der halb öffentliche Raum überhaupt? Eine Schattenwelt im öffentlichen Raum oder doch nur ein begrenzter Freiraum?
Gezeigt werden Arbeiten aus seiner „Hot Spot-Serie“ oder auch seine Taschenobjekte, die genauso im „white cube“ zuhause sind wie auch bei Interventionen im öffentlichen Raum.

Via Lewandowsky / Freier Künstler, Berlin

Seit 1990 beschäftigt sich Via Lewandowsky mit Arbeiten im öffentlichen Raum. Dabei stehen besonders Gedenkorte und Denkmalsarchitekturen im Mittelpunkt seiner Auseinandersetzung. Neben den bekannten und realisierten Projekten gibt es eine Reihe von bisher nicht veröffentlichten Entwürfen, die interessante Einblicke in die künstlerische Arbeitsweise und dem Umgang mit dem Thema der Erinnerungskultur erlauben.

Via Lewandowsky (*1963, Dresden) studierte vor seiner Ausreise aus der DDR von 1982-87 an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. Nach dem Fall der Mauer zog er für einige Jahre nach New York. Später führten ihn Projekte und Stipendien zu längeren Aufenthalten nach Beijing. Moskau, Los Angeles, und Rom. Heute lebt und arbeitet er in Berlin.

 

 

19.02.2014

Forschung und Projekte

Die unter diesem Menüpunkt vorgestellten Projekte erweitern das Wirkungs- und Handlungsfeld der Muthesius Kunsthochschule. Abgesehen von Promotionen, die wir seit 2008 anbieten, sind diese Forschungsprojekte nicht Bestandteil der Lehre, werden aber als offene Angebote in die Studiengänge integriert. Sie ermöglichen Studierenden, ihre Kreativität in der Auseinandersetzung mit den realen Bedingungen unserer Gesellschaft zu trainieren.

Kooperationen

Es entspricht unserem Leitbild, alle Forschungsprojekte studienübergreifend anzulegen. Kooperationen mit den gesellschaftlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Institutionen des Landes sind daher selbstverständlich. Hervorragende Wissenschaftler unserer Hochschule brachten wir in Exzellenzclustern mit Spitzenforschern anderer Bildungspartner aus unserer Region zusammen. Im internationalen Rahmen bewegen sich unsere EU-Projekte. Dazu gingen wir länderübergreifende Kooperationen mit Partnern aus den Bereichen Wirtschaft, Kultur und Bildung ein – zuletzt waren darunter beispielsweise Experten aus Dänemark, dem Libanon und der Türkei.

Öffentlichkeitsarbeit

Mit Kunst hoch Schule und den Projekten unter dem Titel Artistic Research knüpfen wir Kontakt zur Öffentlichkeit. Zur Zielgruppe zählen zum Beispiel Schülerinnen und Schüler an allgemein bildenden Schulen Schleswig-Holsteins und ihre Kunstlehrerinnen und Kunstlehrer sowie das Publikum öffentlich geförderter Kultureinrichtungen.

Nachwuchsförderung

Auch für anspruchsvolle biografische Entwicklungen soll es sich lohnen, in Kiel bzw. Schleswig-Holstein zu bleiben. myPlan/EXIST initiiert erfolgreich attraktive Aufgaben im Umfeld der Kunsthochschule. Während Muthesius Projekte Absolventinnen und Absolventen für einen befristeten Zeitraum den Verbleib an der Hochschule ermöglichen.

Fragen zur Forschung?

Julia Marre
T 0431 / 5198 – 463, E presse@muthesius.de