Atelierhaus im Anscharpark

Die Akteure im Anscharpark

Der Kunstverein Haus 8

Der Kunstverein Haus 8 hat sich im Jahr 2011 anlässlich der Eröffnung des Atelierhauses im Anscharpark gegründet. Er nutzt die Ausstellungsräume im Erdgeschoss des ehemaligen Wirtschaftsgebäudes, in denen ursprünglich die Großküche und die Wäscherei untergebracht waren. Der Kunstverein konzipiert und veranstaltet Ausstellungen aktueller Kunst und initiiert (internationale) Projekte und Aktivitäten. Er fördert die inhaltliche Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst in Kiel, regt Diskussionen an und pflegt den Austausch über Kunst und Kultur in der Wik.
Die Design-Initiative Nord
Die D-IN wurde im Februar 1989 von Unternehmern, Designer/ innen und der IHK zu Kiel gegründet, um das Thema Design auch in Schleswig-Holstein stärker zu fördern. Mit dem Leitspruch „Design braucht Initiative“ engagiert sich die D-IN seither dafür, die Bedeutung des Designs für innovative wirtschaftliche und technologische Prozesse zu unterstreichen.

Die Heinrich-Böll-Stiftung SH

Die Heinrich-Böll-Landesstiftung Schleswig-Holstein macht seit annähernd 30 Jahren politische Bildungsangebote auf der Grundlage grüner Wertevorstellungen und in Erinnerung an das Leben und Werk Heinrich Bölls. Mit dem Einzug in das Atelierhaus im Anscharpark Ende 2011 sind inhaltlich-konzeptionelle Perspektiven für die Arbeit verbunden. Ausgehend von dem bisherigen Engagement sollten die Zusammenhänge zwischen politischen Zugängen einerseits und dem Potential ästhetisch-künstlerischer Realitätswahrnehmung andererseits identifiziert, herausgearbeitet und verstärkt werden. Diesen Anspruch ist in den letzten Jahren über Projekte, Bildungsangebote und Ausstellungen umgesetzt worden.

Atelierhausgesellschaft

Um die Entwicklungspotentiale der Stadt Kiel in Richtung Kunst, Design und Kultur weiter auszuformen und gleichzeitig das historische Gelände Anscharpark neu zu beleben hat sich 2010 die Atelierhausgesellschaft für den Anscharpark gegründet. Gemeinsam verfolgen die Gesellschafter/innen das Ziel, dort ein Quartier für kreatives Arbeiten und sozialverträgliches Wohnen zu etablieren. Dies soll durch die Schaffung von Mietwohnungen und erschwinglichen Ateliers, Werkstätten, einer inklusiven Gastronomie, Gästeappartments und Co-Working-Bereichen erreicht werden. Gleichzeitig ist dabei beabsichtigt, ein historisches Gebäudeensemble, das zu den wenigen erhaltenen Zeugnissen aus der Geschichte Kiels zählt, in wesentlichen Teilen zu erhalten, nutzbar zu machen, aufzuwerten und in das Leben des Stadtteils einzubinden. Mehr zum Selbstverständnis der Atelierhausgesellschaft

Die Atelierhausgesellschafter sind:
• Muthesius Kunsthochschule
• Kunstverein Haus 8
• Design-Initiative Nord
• Muthesius Gesellschaft
• Stiftung Drachensee
• Heinrich-Böll-Stiftung Schleswig-Holstein
• KJSH – Stiftung für Kinder-, Jugend- und Soziale Hilfen
• Maritimes Viertel – Kultur am Kanal
• Dr. Magarete und Prof. Dr. H. Maximilian Mehdorn
• Thomas Kersig
• Wankendorfer Baugenossenschaft für Schleswig-Holstein eG
• Conplan Betriebs- und Projektberatungs GmbH & Co KG

Die Transformation des Anscharparks vom Marinelazarett zum neuen Quartier

Der Anscharpark liegt im Herzen der Wik auf dem historischen Gelände des ehemaligen Kieler Marinelazaretts, das 1904 eröffnet wurde und damals ein modernes Vorbild für baugleiche Krankenhäuser in Windhoek (Namibia) und Tsingtao (China) war. In den folgenden einhundert Jahren Nutzung als Krankenhaus, waren während und nach dem 2. Weltkrieg dort Kliniken der Christian-Albrechts-Universität und des Städtischen Krankenhauses untergebracht – zuletzt noch bis 2004 die Neurochirurgische Universitätsklinik.
Im Jahr 2011 renoviert beherbergt das ehemalige Wirtschaftsgebäude Haus 8 inzwischen vierzehn Ateliers, Ausstellungs- und Veranstaltungsräume. Das Atelierhaus im Anscharpark ist seitdem ein Ort der Produktion und Präsentation zeitgenössischer Bildender Kunst, innovativen Designs und projektbezogener Expertise geworden. Es arbeiten dort zur Zeit fast 30 Künstler/innen, Designer/innen und Freiberufler/innen in den Ateliers und auf der Bürofläche im ersten Stock. Die Heinrich-Böll-Stiftung SH mit seinen Projekten „Klimabüro Küstenpower“, „radius of art“ und „Treffpunkt des guten Geschmacks“ ist ebenfalls in der Büroetage verortet. Der Kunstverein Haus 8 bespielt die Galerieräume und ermöglicht die gleichzeitige Nutzung der Räume für öffentliche Veranstaltungen und für Aktivitäten im Bereich Bildung, Kunst und Kultur. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Projekten mit Schulen, mit Akteuren aus dem Stadtteil Wik und mit der Muthesius Kunsthochschule.
Im ehemalige Kesselhaus (Haus 15) neben dem Atelierhaus sollen in Zusammenarbeit mit der Stiftung Drachensee Werkstätten für Kunst- und Design entstehen. Noch in diesem Jahr beginnen die Renovierungsarbeiten am ehemaligen Verwaltungsgebäude Haus 1 (gegenüber der Petruskirche) in dem weitere Künstler/innen und Designer/innen in Ateliers und Co-Working-Räumen Platz finden sollen. Für das Haus 3 plant die Kieler Wirtschaftsförderung (KiWi) die Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie. Alle Gebäude sollen in ihrer Nutzung aufeinander Bezug nehmen und sich ergänzen.

Das östliche Areal des Anscharparks ist von vier Kieler Wohnungsbaugenossen-schaften erworben worden. Dort sollen nach Abriss der drei ehemaligen Bettenhäuser (Häuser 4,5, und 6) ca. 150 neugebaute, z.T. auch öffentlich geförderte Wohnungen entstehen. Der denkmal-geschützte Park wird größtenteils erhalten bleiben. Das südöstlich liegende Haus 7 kann für Wohnungen in seiner ursprünglichen Bausubstanz saniert werden. Es hat sich eine private Baugruppe gefunden, die das Haus gemeinsam bewohnen möchte. Interessenten sind noch herzlich willkommen.

Anfahrt:

Das Atelierhaus erreicht man von der Muthesius Kunsthochschule per Fahrrad/Auto über die Holtenauer Straße oder die Feldstraße. Ecke Mercatorstraße/Feldstraße ist bereits der Schornstein des Kesselhauses im Anscharpark sichtbar. Die Einfahrt für Autos in den Park liegt gegenüber der Petruskirche (Weimarer Straße).
Die Buslinien vom Dreiecksplatz(11, 501, 901 etc.) fahren regelmäßig bis zur Haltestelle Elendsredder. Von dort erreicht man den Anscharpark in 5 Minuten zu Fuß.
http://www.atelierhaus-im-anscharpark.de/kontakt/anfahrt/

Ausstellungen und Projekte der Muthesius Kunsthochschule im Anscharpark

Wirkräume – Ausstellungen und Präsentationen, 12. bis 14. Februar 2015
Studierende des Studiengangs Industriedesign (2. und 3. Semester) zeigten im Rahmen der Ausstellung Wirk-Räume: arbeiten, studieren, gestalten in Kiel Entwürfe und Konzepte zu den Fragestellungen:
• Wie möchten wir zukünftig arbeiten?
• Wie wollen wir heute studieren und wie wollen wir wohnen?
• Welchen Einfluss hat die eigene Profession (Design) auf den Arbeits- und Wohnalltag und umgekehrt?
Anhand des konkreten Ortes Anscharpark wurden nach Besuchen von Designhäusern in Hamburg und Berlin zahlreiche Konzepte, Entwürfe und Modelle entwickelt. Das Semester-Projekt wurde betreut von Prof. Dr. Bettina Möllring, Meike Beyer und Jörg Höltje.

BILLIG ABER FETT – Zeichnung und Grafik – 28.-30.1.2015
Unter dem Titel „Billig aber Fett“ zeigten 30 Studierende der Klasse Zeichnung und Druckgrafik (Prof. Piotr Nathan) großformatige Grafikarbeiten

Zeitkapsel – Ausstellungsprojekt der Medienklasse – 12.-13. Juli 2014
Die Beiträge von 28 Studierenden wurden in den Gebäuden 1, 7 und 12 und im Park realisiert. Präsentiert wurden Performances, Video-, Sound- und Rauminstallationen, die auf besondere Weise auf den Ort und seine Geschichte als Marinelazarett eingehen. Es stellten aus: Mohsen Ayazi, Friederike Seide, Malin Hain, Cindy Freudiger, viktor d, Daniela Takeva, Vera Kähler, Daniela Ingwersen, Hyunju Oh, Robert Hecht, Nina Resl, Alexandra Rogalli, Yeongbin Lee, Linda Witkowski, Hua Yang, Anne Steinhagen, Ulrike Meier, Eva-Maria Sahle, Hugo Renard, Anna Hochhalter, Robin Lison, Younkyung Lee, Ross Pearson, Alisa V. J. Zahn, Ines Nieland, Yasmin Schaffer, Reza Ghadyani, Manijeh Javidpour.
In Kürze erscheint eine Dokumentation.

MISSING LINK – Kiel / Linz / Kiel – 4.-6. Juni 2014
Präsentation der Ergebnisse eines Workshops mit Studierenden der Klasse Freie Kunst und Keramik von Kerstin Abraham und der Kunstuniversität Linz (Klasse für plastische Konzeption). Die Studierenden beider Hochschulen haben in zwei Workshops 2012 und 2013 gemeinsam künstlerische Erfahrungen gemacht. Abschluss und Höhepunkt war die Ausstellung MISSING LINK – Kiel / Linz / Kiel mit Arbeiten von Jihae An, Maria Bichler, Theresa Böck, Elmar Eisenberger, Laura Garbers, Jakob Grebert, Sunhee Kim, Michael Krainer, Torben Laib, Yeongbin Lee, Madeleine Christin Leroy, Christine Pfarrhofer, Madeleine Schrabauer, Oktavia Schreiner, Matthias Tremmel, Nina Willhöft, Angelika Windegger und Meng-Chan Yu. Eine Dokumentation ist erhältlich.

Auf Leben und Tod, Muthesius Projektpräsentation, Birgit Saupe – 10. bis 31. Mai 2014
Birgit Saupe befasste sich mit dem wissenschaftlichen Verhältnis von Mensch – Maschine – Tier und deren Hybridisierung. Beeinflusst durch die neuesten Entdeckungen im Bereich des „Bio- – Engineering“ und die wiederbelebte Fantasie zur Erschaffung eines künstlichen Ebenbildes, interessiert sie vor allem der Aufbau von experimentellen Versuchen und Konstruktionen sowie das Verhältnis von technischen Apparaturen und skurrilen Experimenten: „Neueste Erkenntnisse in der Stammzellenforschung, die Verbindung verschiedener Materialien und die Entdeckung neuer stofflicher Kombinationen verändern das Verhältnis von Kreatur zum Kreatürlichen, machen den Mensch zum Bausatz und den Körper zum Ersatzteillager und somit zu Material. Die Kombination von zuvor nicht zusammen gedachten Materialien und deren (neu gewonnenen) Eigenschaften, sowie die Synthese von Natur und Technik führen zur Erzeugung artifizieller Hybridwesen und lassen die Frage nach der „Natur des Menschen“ im 21. Jahrhundert aktuell werden.“
Müdigkeit | Bis zur Unendlichkeit, aber dann ist genug. 10. – 27. April 2014
Gruppenausstellung von Kunststudierenden der Muthesius Kunsthochschule.
Mit: Jihae An, Clemens Böckmann, Alexandra George, Johanna Gerken & Henrik Koppen, Florian Grebert, Jakob Grebert, Changwook Gu, Alexander Hecht, Robert Hecht, Thomas Jürs, Youngbin Lee, Laura Leppert, Madeleine Leroy & Torben Laib, Denis Mähne, Maria Malmberg, Dennis Paulsen, Florian Purschke, Constanze Vogt.

 


Forschung und Projekte

Die unter diesem Menüpunkt vorgestellten Projekte erweitern das Wirkungs- und Handlungsfeld der Muthesius Kunsthochschule. Abgesehen von Promotionen, die wir seit 2008 anbieten, sind diese Forschungsprojekte nicht Bestandteil der Lehre, werden aber als offene Angebote in die Studiengänge integriert. Sie ermöglichen Studierenden, ihre Kreativität in der Auseinandersetzung mit den realen Bedingungen unserer Gesellschaft zu trainieren.

Kooperationen

Es entspricht unserem Leitbild, alle Forschungsprojekte studienübergreifend anzulegen. Kooperationen mit den gesellschaftlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Institutionen des Landes sind daher selbstverständlich. Hervorragende Wissenschaftler unserer Hochschule brachten wir in Exzellenzclustern mit Spitzenforschern anderer Bildungspartner aus unserer Region zusammen. Im internationalen Rahmen bewegen sich unsere EU-Projekte. Dazu gingen wir länderübergreifende Kooperationen mit Partnern aus den Bereichen Wirtschaft, Kultur und Bildung ein – zuletzt waren darunter beispielsweise Experten aus Dänemark, dem Libanon und der Türkei.

Öffentlichkeitsarbeit

Mit Kunst hoch Schule und den Projekten unter dem Titel Artistic Research knüpfen wir Kontakt zur Öffentlichkeit. Zur Zielgruppe zählen zum Beispiel Schülerinnen und Schüler an allgemein bildenden Schulen Schleswig-Holsteins und ihre Kunstlehrerinnen und Kunstlehrer sowie das Publikum öffentlich geförderter Kultureinrichtungen.

Nachwuchsförderung

Auch für anspruchsvolle biografische Entwicklungen soll es sich lohnen, in Kiel bzw. Schleswig-Holstein zu bleiben. myPlan/EXIST initiiert erfolgreich attraktive Aufgaben im Umfeld der Kunsthochschule. Während Muthesius Projekte Absolventinnen und Absolventen für einen befristeten Zeitraum den Verbleib an der Hochschule ermöglichen.

Fragen zur Forschung?

Julia Marre
T 0431 / 5198 – 463, E presse@muthesius.de