Reza Ghadyani, Atelierstipendiat 2016 – 2018 im Haus 1, Anscharpark Kiel
geb. 20.02.1975 in Teheran (Iran)
„Ist es nicht merkwürdig, wie ein Stück Kleidung die Sichtweise auf einen Menschen und das Leben der Frauen verändern kann? Die Frauen werden seit Jahrtausenden mit staatlichen und religiösen Kleidervorschriften kontrolliert. Egal ob du im Iran oder Europa bist, musst du die Regeln als Frau akzeptieren. Die Frauen müssen im Iran ihre Passbilder mit dem Kopftuch machen lassen und in einigen EU Ländern dürfen sie kein Kopftuch tragen. Alle sprechen von Frauenrecht! Es ist ein fast unauflöslicher Konflikt. Ich glaube Frauenrecht ist immer ein Spielball für die Politiker und hat nichts mit der Freiheit der Frauen zu tun!“
Diese Arbeit »2*(3*4) (Passbild Format)« ist eine Videoinstallation, die sich mit dem Thema Frauen beschäftigt. Auf den gegenüber stehenden Leinwänden sieht man eine Frau im Fotostudio. Sie will ein Passbild in zwei verschiedenen Ländern machen lassen. Sie muss für ihren persischen Reisepass Kopftuch tragen und für ihre Stelle braucht sie ein Passbild ohne Kopftuch. Für die hier dargestellte Arbeit hat sie eine klassische Filmsituation ausgewählt. Eine männliche Stimme als Regisseur befiehlt der Frau, was sie tun muss. Man hört nur eine Stimme, die im ganzen Raum hörbar ist. Auf dem Boden stehende Lautsprecher wiederholen nur eine Stimme: Eine männliche Stimme! Ein Mann befiehlt, was eine Frau machen oder nicht machen muss!
Kontak und Links:
https://vimeo.com/user15786176