Linda Ebert. It Was A Long Journey Into Darkness

Muthesiusprojekt 2021 bis 2023
Das Projekt „It Was A Long Journey Into Darkness“ beinhaltet eine mehrteilige Malerei und eine Publikation in der ich eine Postapokalypse imaginiere und die Formen und Strukturen der dazugehörigen Lebensräume einer Kolonie im Weltall untersuche.

Die Malerei setzt sich aus Grund- und Umrissen von Gebäuden, Wahrzeichen und Stadtstrukturen der unter-gegangenen Zivilisationen auf der Erde zusammen. Ich nutze die Hinterlassenschaften menschlicher Kultur für den Aufbau der Kolonien, um Orientierungspunkte im Exil zu geben, in einer Lebenssituation, die in erster Linie durch Angst und Gefahr gekennzeichnet ist. Die begleitende Publikation fasst unter anderem Kurzgeschichten, die von dem Leben auf den Kolonien erzählen und unsere Gegenwart reflektieren. Des weiteren enthält sie Zeichnungen, Recherchematerial und Tagebucheinträge. Schwarz ist in meiner Arbeit, unabhängig von diesem Projekt, von essenzieller Bedeutung. Es steht für Stille Dunkelheit und Neubeginn. Ich denke das nur aus der Dunkelheit heraus etwas neues entstehen kann. Der dystopische Charakter des Projekts, steht bei genauerer Betrachtung für den Moment eines neuen Anfangs. Der Planet geht zu Grunde und die Menschheit findet Zuflucht im ewigen Schwarz des Weltalls. In dieser Finsternis erschaffen sich Überlebende ein neues Leben. Die Dystopie endet mit dem Ankommen auf den Kolonien. Das Projekt erzählt von einer nicht-planetarischen und utopischen Existenz der Menschheit in einem vermeintlich lebensfeindlichen, nicht endenden Schatten.
Das Projekt erzählt von einer nicht-planetarischen und utopischen Existenz der Menschheit in einem vermeintlich lebensfeindlichen, nicht endenden Schatten.
Es bietet eine Möglichkeit der Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen globalen ökologischen und kulturellen Krise. Durch die Imagination und Visualisierung postapokalyptischer Lebensräume, in denen die Menschen ganz neue Formen der Existenzweise entwickeln, kann auch ein Um- und Neudenken in Bezug auf die Jetztzeit in Gang gebracht werden. Dabei geht es nicht zuletzt um die Fragen, in welcher Welt und auf welche Art und Weise wir leben wollen.

Die Initiative für das Projekt kann auf folgende Fragen zurückgeführt werden:
Warum fehlt das Bewusstsein bei großen Teilen der westlich privilegierten Welt für die verheerenden globalen Auswirkungen des Klimawandels und der anderen oben genannten Krisen
nach wie vor?
Woher kommt die Wut und der Hass auf Klimaaktivisten, wie die Fridays4Future und vor allem Greta Thunberg?
Warum handeln Menschen entgegen aller wissenschaftlichen Erkenntnisse und deren erdrückende Beweislast?
Wie erklärt sich das starke Vertrauen in eine technologische Lösung bezüglich der globalen Klimakrise?
Wie würde ein post-terrestrischer ( Malerei ) und ein post-kapitalistischer Lebensraum (Publikation) aussehen?
Kann der Höhepunkt der globalen Krise nicht auch als Chance gesehen werden?
Ist die Utopie von vornherein zum Scheitern verurteilt weil der Mensch Teil ihrer ist?

02.02.2022

Forschung und Projekte

Die unter diesem Menüpunkt vorgestellten Projekte erweitern das Wirkungs- und Handlungsfeld der Muthesius Kunsthochschule. Abgesehen von Promotionen, die wir seit 2008 anbieten, sind diese Forschungsprojekte nicht Bestandteil der Lehre, werden aber als offene Angebote in die Studiengänge integriert. Sie ermöglichen Studierenden, ihre Kreativität in der Auseinandersetzung mit den realen Bedingungen unserer Gesellschaft zu trainieren.

Kooperationen

Es entspricht unserem Leitbild, alle Forschungsprojekte studienübergreifend anzulegen. Kooperationen mit den gesellschaftlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Institutionen des Landes sind daher selbstverständlich. Hervorragende Wissenschaftler unserer Hochschule brachten wir in Exzellenzclustern mit Spitzenforschern anderer Bildungspartner aus unserer Region zusammen. Im internationalen Rahmen bewegen sich unsere EU-Projekte. Dazu gingen wir länderübergreifende Kooperationen mit Partnern aus den Bereichen Wirtschaft, Kultur und Bildung ein – zuletzt waren darunter beispielsweise Experten aus Dänemark, dem Libanon und der Türkei.

Öffentlichkeitsarbeit

Mit Kunst hoch Schule und den Projekten unter dem Titel Artistic Research knüpfen wir Kontakt zur Öffentlichkeit. Zur Zielgruppe zählen zum Beispiel Schülerinnen und Schüler an allgemein bildenden Schulen Schleswig-Holsteins und ihre Kunstlehrerinnen und Kunstlehrer sowie das Publikum öffentlich geförderter Kultureinrichtungen.

Nachwuchsförderung

Auch für anspruchsvolle biografische Entwicklungen soll es sich lohnen, in Kiel bzw. Schleswig-Holstein zu bleiben. myPlan/EXIST initiiert erfolgreich attraktive Aufgaben im Umfeld der Kunsthochschule. Während Muthesius Projekte Absolventinnen und Absolventen für einen befristeten Zeitraum den Verbleib an der Hochschule ermöglichen.

Fragen zur Forschung?

Julia Marre
T 0431 / 5198 – 463, E presse@muthesius.de